Je weniger neue Kleidung wir kaufen, umso besser ist das für die Umwelt. So weit, so gut. Nur: Was können wir tun, damit unsere Kleidung möglichst lange hält? Wir haben ein paar Tipps für die nachhaltige Kleiderpflege.
Das Erhitzen des Wassers verbraucht einen Grossteil der Energie beim Waschen. Ausserdem lässt zu heisses Wasser die Kleidung oft verblassen oder sogar schrumpfen. Aber wird sie bei tiefen Temperaturen überhaupt sauber? Ja, problemlos! Früher wurde vor allem warm oder heiss gewaschen, um das Waschmittel zu aktivieren. Bei den modernen Waschmitteln heutzutage ist das aber nicht mehr nötig. Bei leicht verschmutzter Wäsche reichen meistens 30 Grad, wobei viele Waschmittel schon bei 15 Grad ihre Wirkung entfalten. Auch eine Vorwäsche ist in den meisten Fällen überflüssig. Besonders hartnäckige Flecken behandeln Sie am besten schon vor der Wäsche. Einmal pro Monat sollten Sie aber trotzdem mit 60 Grad waschen, damit sich keine Keime in der Waschmaschine ausbreiten.
Herkömmliche Waschmittel enthalten oft Mikroplastik und schaden damit der Umwelt. Es lohnt sich also, ein Ökowaschmittel zu wählen – und auf Weichspüler mit schädlichen Chemikalien zu verzichten. Auch weniger Waschmittel würde oftmals ebenfalls reichen. Meistens ist unsere Kleidung nicht stark verschmutzt und neuere Waschmaschinen haben ausgeklügelte Programme, die auch bei kleinen Dosierungen für Sauberkeit sorgen. Trotzdem benutzen wir automatisch die gewohnte Menge.
Genau hier setzen die Waschmittelstreifen an: Sie enthalten bereits eine kleinere Menge an Waschmittel. Wenn Sie also einfach einen Streifen anstelle von Pulver oder Flüssigkeit in die Maschine geben, haben Sie automatisch weniger Waschmittel verwendet. Einen kleinen Nachteil haben die Streifen aber trotzdem: Oft enthalten sie keinen Wasserenthärter. Dieser ist aber wichtig, damit die Waschmaschine nicht verkalkt. Zusätzlich zu den Waschstreifen sollten Sie darum einen Wasserenthärter einsetzen.
Für noch komfortableres und ökologischeres Waschen gibt es Waschmaschinen mit einer automatischen Waschmitteldosierung. Diese Geräte dosieren automatisch das Flüssigwaschmittel – abgestimmt auf die Wasserhärte, das gewählte Programm, den Verschmutzungsgrad und auf die Wäschemenge. Für spezielle Waschgänge mit anderen Waschmitteln können Sie das Waschmittel selbstverständlich weiterhin über die Waschmittelschublade in die Maschine geben.
Je mehr Umdrehungen, umso mehr werden die Fasern der Kleidung durch die Reibung geschädigt. Um dies zu verhindern, bieten moderne Waschmaschinen neben den Waschprogrammen mit voreingestellter Schleuderdrehzal diverse Waschoptionen, bei denen auch die Schleuderdrehzahl individuell einstellbar ist. Eine tiefere Schleuderzahl hat einen weiteren positiven Effekt: Wird die Reibung reduziert, gelangt auch weniger Mikroplastik ins Grundwasser. Übrigens sollten Sie aus diesem Grund synthetische Kleidung wie zum Beispiel Sport- oder Badesachen generell in Waschbeuteln waschen – sie fangen das Mikroplastik auf.
Waschmaschinen der neuen Generation passen die Wassermenge automatisch an die Ladung an. Trotzdem sollte die Waschmaschine erst laufen, wenn genügend Wäsche vorhanden ist. Ideal ist, wenn zwischen der Trommelwand und der Wäsche noch eine geballte Faust Platz hat. Ausserdem sollten Sie die Kleidung immer auf der linken Seite waschen, damit die Fasern auf der sichtbaren Oberfläche geschont werden.
Die meisten Waschmaschinen haben einen Eco-Waschgang. Er spart Strom und Wasser, dauert dafür etwas länger. Wenn Sie Zeit haben, sollten Sie ihn der Umwelt zuliebe trotzdem wählen.
Mit dem Waschen allein ist es noch nicht getan, denn auch mit dem richtigen Lagern verlängern Sie die Lebensdauer Ihrer Kleidung. Lagern Sie nur saubere Kleidung ein und bewahren Sie sie an einem kühlen und trockenen Ort auf. Und sorgen Sie dafür, dass der Schrank nicht überquillt – denn Ihre Kleidung braucht Platz zum Atmen.