Pilze kann man einfrieren!

«Öberall heds Pilzli draa»* – und wir lieben es. So sehr, dass wir die frisch gesammelten Pilze am liebsten noch Wochen oder Monate später geniessen würden. Aber das geht ja nicht, weil man Pilze nicht einfrieren darf. Oder stimmt das etwa gar nicht?

Wenn die Pilze aus dem Boden schiessen, freuen sich die Sammler. Auf dem Streifzug durch die Wälder füllen sich ihre Körbe mit frischen Exemplaren. Die Freude ist gross, der Genuss noch grösser. Doch wie bewahrt man Pilze am besten auf? Oft hört man, dass man sie nicht einfrieren darf. Nur: Das stimmt so nicht. Man kann Pilze sehr wohl im Gefrierschrank lagern. Wir haben Tipps dazu – und verraten weitere Aufbewahrungsmöglichkeiten.

Pilze in drei Schritten einfrieren

Pilze können Sie roh einfrieren. Vorher ist aber Säubern angesagt. Am besten klappt das mit einem Küchentuch oder einer kleinen Pilzbürste. Hartnäckige Verschmutzungen entfernen Sie mit einem Messer. Nach dem Säubern sortieren Sie Exemplare mit grossen Druckstellen aus, bei den restlichen entfernen Sie die angetrockneten Stielenden. Jetzt schneiden Sie die grossen Pilze in Viertel oder Scheiben – die kleinen lassen Sie ganz. Damit sie nicht aneinanderkleben, verteilen Sie die Stücke auf einem Tablett und frieren sie für 24 Stunden im Gefrierschrank vor. Danach können Sie die vorgefrosteten Pilze richtig einfrieren. Dafür füllen Sie sie portionenweise in Gefrierbeutel oder in gut verschliessbare Dosen. Je frischer Sie die Pilze einfrieren, umso länger sind sie haltbar. Grundsätzlich können sie im Gefrierschrank bis zu acht Monate aufbewahrt werden.

Übrigens: Eierschwämmli können nicht roh eingefroren werden. Wie Sie diese verarbeiten, erfahren Sie in unserem Artikel über Pifferlinge.

Einfach auftauen

Weil sie sehr schnell auftauen, können Sie Pilze direkt im gefrorenen Zustand in die Pfanne geben und bei ca. 70 Grad erhitzen. Zwar verlieren sie dadurch ein bisschen an Festigkeit. Dafür eignen sie sich umso besser als Zutat in Saucen, Suppen oder für ein feines Pilzrisotto.

Pilze trocknen

Noch länger sind getrocknete Pilze haltbar. Dafür legen Sie sie auf den mit Backpapier belegten Grillrost und lassen sie für mehrere Stunden bei 50 Grad trocknen. Die Backofentür muss wegen der Feuchtigkeit einen Spalt offen bleiben. Sobald die Pilze beim Anfassen zerbrechen, sind sie vollständig getrocknet. In einem luftdichten Behälter an einem kühlen Ort können sie so bis zu einem Jahr aufbewahrt und vor dem Verwenden einfach kurz in warmem Wasser aufgeweicht werden. Und das Trocknen hat einen weiteren Vorteil: Die Pilze erhalten dadurch ein noch intensiveres Aroma und verleihen Ihrem Gericht einen würzigen Geschmack!

Pilze einlegen

Ja, auch in Öl oder Essig können Sie die Pilze einlegen. Letzteres verleiht ihnen ein säuerliches Aroma. Für dieses Vorhaben brauchen Sie zwei Pfannen. In der einen kochen Sie die Pilze für wenige Minuten in stark gesalzenem Wasser, in der anderen setzen Sie einen Sud aus zwei Teilen Essig und einem Teil Wasser an. Diesen Sud erhitzen Sie nun und würzen ihn nach Belieben mit Salz, Pfefferkörnern oder anderen Gewürzen. Danach lassen Sie die Pilze abtropfen, bevor Sie sie noch für fünf Minuten im Sud köcheln lassen. Jetzt schöpfen Sie die Pilze ab, verteilen sie in sterile Gläser und füllen diese mit dem kochenden Sud auf, bis die Pilze vollständig bedeckt sind. Am besten eignen sich luftdicht verschliessbare Behälter mit Schraubdeckel. Eingelegte Pilze sind an einem kühlen und dunklen Ort bis zu sechs Monate haltbar – falls Sie so lange widerstehen können.

* Lied von Peach Weber