Mmh … schon bald weht er wieder durch die Zimmer: der unwiderstehliche Duft nach frisch gebackenen Guetzli. Bevor es aber so weit ist, braucht es ein paar Vorbereitungen und Arbeitsschritte. Wie Sie diese erfolgreich meistern, erfahren Sie hier.
Alles beginnt mit dem Teig. Und der will richtig zu- und vorbereitet werden. Wir empfehlen Ihnen, den Teig schon im Voraus zuzubereiten. Sofern im Rezept nichts anderes vermerkt ist, muss er vor dem Ausstechen sowieso etwa 30 Minuten in den Kühlschrank. Sie können ihn aber auch schon bis zu drei Tage vorher zubereiten. So bleibt anschliessend genügend Zeit zum Ausstechen und Backen. Damit Sie den Teig später besser auswallen können, portionieren Sie ihn in vier Rechtecke. Diese packen Sie satt in Klarsichtfolie ein, sodass sich keine Luftblasen bilden. Die eingepackten Teigstücke legen Sie an den kältesten Ort im Kühlschrank.
Verwenden Sie frische und normal grosse Eier, die zwischen 53 und 63 Gramm wiegen. Mit zu grossen Eiern kann der Teig zu feucht werden und die Guetzli fallen zusammen. Achten Sie ausserdem darauf, dass die Butter nicht zu kalt ist, damit sie sich gut verarbeiten lässt. Kneten Sie den Teig nicht zu lange, weil er sonst bröselig wird. Passiert es trotzdem, machen Sie ihn mit ein paar Esslöffeln Milch wieder geschmeidig. Und ganz wichtig: Lassen Sie die im Rezept erwähnte Prise Salz nicht weg. Auch wenn die Zutat auf den ersten Blick unpassend erscheint, verleiht sie dem Guetzli den entscheidenden Geschmack. Sowieso gilt beim Guetzlen: Immer an das Rezept halten, damit die Konsistenz und das Aroma schlussendlich gelingen. Übrigens: Ob Sie den Teig von Hand oder mit der Küchenmaschine zubereiten, spielt keine Rolle.
Nehmen Sie den kühl gestellten Teig etwa 15 Minuten vor dem Auswallen aus dem Kühlschrank. Butterhaltige Teige wallen Sie auf wenig Mehl oder zwischen zwei aufgeschnittenen Plastikbeuteln aus. Eiweisshaltige Teige können Sie auf etwas Zucker, gemahlenen Nüssen oder auch auf aufgeschnittenen Plastikbeuteln ausrollen. Idealerweise wallen Sie nur kleine Portionen aus und verwenden dabei Teighölzchen, damit der Teig überall gleichmässig dick ist.
Bei butterhaltigem Teig tauchen Sie die Förmchen in etwas Mehl, bei eiweisshaltigem Teig in etwas Zucker. Stechen Sie die Guetzli dicht nebeneinander aus. Die Teigreste fügen Sie zusammen und wallen den Klumpen erneut aus. Lassen Sie das Blech vor dem Belegen immer ganz auskühlen. Die Förmchen spülen Sie gleich nach dem Gebrauch mit heissem Wasser ab und lassen sie im warmen Backofen trocknen, damit sie nicht rosten.
Jeder Backofen ist anders. Am besten machen Sie zuerst einen Testlauf und stellen die Backzeit etwas kürzer ein. Bei Umluft statt Ober- und Unterhitze verringert sich die Temperatur um etwa 20 Grad. Und auch wenn es reizvoll ist: Öffnen Sie die Tür während des Backens so wenig wie möglich, damit die Temperatur nicht fällt.
Wenn wir ehrlich sind, würden wir am liebsten alle Guetzli auf einmal essen. Aber irgendwie wäre das ja auch schade. Und vielleicht möchte man das eine oder andere Guetzli für den Besuch aufbewahren. Nur: Wie bleiben sie möglichst lange frisch?
Es soll vorkommen, dass nicht alle Guetzli sofort gegessen werden. Dann ist die richtige Aufbewahrung entscheidend. Zuerst trennen Sie die Guetzli nach Sorten, damit knusprige Guetzli nicht weich werden und die Mailänderli nicht plötzlich nach Chräbeli schmecken. Die vollständig abgekühlten Guetzli gehören in dicht verschliessbare Behälter wie Einmachgläser oder Blechdosen. Damit sie nicht austrocknen, können Sie ein paar Apfelschnitze oder eine Scheibe weisses Toastbrot mit in den Behälter geben. Diese geben Feuchtigkeit an die Guetzli ab. Wichtig ist aber, dass Sie die Apfelstücke oder die Toastscheibe regelmässig auswechseln. Trockene Guetzli bleiben im luftdichten Behälter bis zu zwei Monate haltbar. Gefülltes Gebäck sollten Sie innerhalb von wenigen Tagen oder höchstens zwei Wochen essen.
Nach Sorten getrennt und verpackt in Tiefkühldosen oder -beutel lassen sich butterhaltige Guetzli wie Mailänderli und Spitzbuben bis zu zwei Monate lang einfrieren. Nicht tiefkühlbar sind eiweisshaltige Guetzli wie Schümli und Makrönli. Die eingefrorenen Guetzli lassen Sie einfach für etwa 30 Minuten bei Raumtemperatur auf einem Teller auftauen. Und auch Guetzliteig lässt sich einfrieren: Im Tiefkühler ist er bis zu drei Monate haltbar.