Ungeachtet aller Krisen ist die Elektromobilität in der Schweiz weiter auf dem Vormarsch. Mittlerweile sind rund 180 000 E-Autos auf den hiesigen Strassen unterwegs.
Waren es im Herbst 2023 noch 135 000 E-Autos, lag die Zahl im April 2024 bereits bei 180 000. Und dies, obwohl der Anteil der Steckerfahrzeuge an den Neuzulassungen in den ersten vier Monaten Schwankungen aufwies. Lag er beim Jahreswechsel noch bei 30,1 %, sank er im Januar auf 25,9 %, um im März auf 28,8 % zu steigen und sich im April bei 24,3 % einzupendeln. Ungebrochen ist der Aufwärtstrend bei den Hybriden (HEV), welche sich von 27,3 % bei Jahresende auf 31,7 % Ende April 2024 verbessern konnten.
Der Blick auf die Statistik der meistverkauften reinen Elektroautos zeigt, dass der Model Y von Tesla das beliebteste Fahrzeug war: In den ersten vier Monaten 2024 wurden bereits mehr als 2900 Stück davon verkauft. Auf Rang 2 folgt der Skoda Enyaq, auf Rang 3 neu der Volvo EX30, der damit den Audi Q4 vom Treppchen stiess.
Welche Hürden gibt es noch beim Umstieg vom Verbrenner auf das E-Auto? Die Anschaffungskosten von Elektroautos sind meist nach wie vor höher als bei Benzin- und Dieselfahrzeugen. Betrachtet man jedoch den gesamten Lebenszyklus eines Autos, schneiden die Stromer wegen der tieferen Energiekosten und dem geringeren Wartungsbedarf oft besser ab. Aus wirtschaftlicher Sicht können die Elektroautos also mehr als nur mithalten.
Ein Problem für die weitere Verbreitung von E-Autos ist die Situation der Mieterinnen und Mieter. Gemäss Swiss eMobility ist die Schweiz als ein Volk von Mietenden darauf angewiesen, dass die Vermieter die nötige Ladeinfrastruktur bereitstellen. Leider sind viele Immobilieneigentümerschaften noch sehr zurückhaltend mit der Installation von Heimladestationen, und daher zögern viele Mieterinnen und Mieter mit dem Umstieg auf die Elektromobilität.
Wie Städte und Gemeinden die Elektromobilität fördern können, zeigt ein von EnergieSchweiz veröffentlichter Leitfaden anhand von konkreten Massnahmenvorschlägen und Praxisbeispielen. Er deckt unter anderem die Bereiche Planung, Beratung und Infrastruktur ab. Zudem hat der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein SIA im Jahr 2020 das Merkblatt 2060 veröffentlicht. Es beinhaltet Empfehlungen für Eigentümerschaften und Immobilienverwaltungen, wie sie ihre Infrastruktur für die Elektromobilität vorbereiten können.
Wer eine Ladestation eingebaut und ein Elektroauto angeschafft hat, sollte einen weiteren Aspekt prüfen. Durch die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach oder an der Fassade lässt sich ein Teil des Stroms, den das E-Auto zum Aufladen der Batterie benötigt, vor Ort herstellen. Das senkt die Kosten für das Aufladen und erhöht gleichzeitig den Eigenverbrauch und die Rentabilität der PV-Anlage. Mit einem Lastmanagementsystem kann das Aufladen auf den Betrieb von Verbrauchern wie Wärmepumpe, Boiler oder Waschmaschine abgestimmt werden – einen Strommangel im Haushalt muss man also nicht befürchten.